Edel sei der Mensch, | ||
Hilfreich und gut! | ||
Denn das allein | ||
Unterscheidet ihn | ||
5 | Von allen Wesen, | |
Die wir kennen. | ||
Heil den unbekannten | ||
Höhern Wesen, | ||
Die wir ahnen! | ||
10 | Ihnen gleiche der Mensch! | |
Sein Beispiel lehr uns | ||
Jene glauben. | ||
Denn unfühlend | ||
Ist die Natur: | ||
15 | Es leuchtet die Sonne | |
Über Bös und Gute, | ||
Und dem Verbrecher | ||
Glänzen wie dem Besten | ||
Der Mond und die Sterne. | ||
Das Göttliche
Das Liebespaar
Ein Kreisel und ein Ball lagen im Kasten beisammen unter anderem Spielzeug, und
da sagte der Kreisel zum Ball: "Wollen wir nicht Brautleute sein, da wir
doch in dem Kasten zusammen liegen?" Aber der Ball, welcher von Saffian
genäht war, und der sich ebenso viel einbildete als ein feines
Fräulein, wollte auf dergleichen nicht antworten.
Am nächsten Tage kam der kleine Knabe, dem das Spielzeug gehörte; er bemalte den Kreisel rot und gelb und schlug einen Messingnagel mitten hinein; dies sah recht prächtig aus, wenn der Kreisel sich herumdrehte.
"Sehen Sie mich an!" sagte er zum Ball. "Was sagen Sie nun? Wollen wir nun nicht Brautleute sein, wir passen gut zu einander. Sie springen und ich tanze! Glücklicher als wir Beide würde Niemand werden können!"
"So, glauben Sie das?" sagte der Ball. "Sie wissen wohl nicht, dass mein Vater und meine Mutter Saffianpantoffeln gewesen sind und das ich einen Kork im Leibe habe?"
"Ja, aber ich bin von Mahagoniholz", sagte der Kreisel, "und der Stadtrichter hat mich selbst gedrechselt, er hat seine eigene Drechselbank, und es hat ihm viel Vergnügen gemacht."
"Kann ich mich darauf verlassen?" fragte der Ball.
Am nächsten Tage kam der kleine Knabe, dem das Spielzeug gehörte; er bemalte den Kreisel rot und gelb und schlug einen Messingnagel mitten hinein; dies sah recht prächtig aus, wenn der Kreisel sich herumdrehte.
"Sehen Sie mich an!" sagte er zum Ball. "Was sagen Sie nun? Wollen wir nun nicht Brautleute sein, wir passen gut zu einander. Sie springen und ich tanze! Glücklicher als wir Beide würde Niemand werden können!"
"So, glauben Sie das?" sagte der Ball. "Sie wissen wohl nicht, dass mein Vater und meine Mutter Saffianpantoffeln gewesen sind und das ich einen Kork im Leibe habe?"
"Ja, aber ich bin von Mahagoniholz", sagte der Kreisel, "und der Stadtrichter hat mich selbst gedrechselt, er hat seine eigene Drechselbank, und es hat ihm viel Vergnügen gemacht."
"Kann ich mich darauf verlassen?" fragte der Ball.
Das erste Känguru
ie Bewohner der südöstlichen Regionen – um Monaro District, Goulburn,
Currockbilly Ranges, Mittagong, Burragorang - erzählen, dass
es eine Zeit gab, zu der kein einziges Känguru in Australien existierte. Und sie
berichten auch, dass das erste Känguru, getragen von dem stärksten Wind, der
jemals geweht hat, zur Welt kam.
Der Wind war aus den Ebenen gekommen. Er strich um die Macdonnell Gebirgskette,
wirbelte hierhin und dorthin, jagte zurück nach Nordwesten, ungefähr an
Perth und Fremantle vorbei, dann über die Australische Bucht und erstarb dann
irgendwo über der Tasmanischen See.
Bei all diesem Hin- und Herwehen hatte das erste Känguru eine beschwerliche Zeit. Es konnte nicht landen, immer wieder wurde es weiter geblasen oder hoch- und runter geschleudert. Es mühte sich
ab, Halt zu finden und streckte dabei seine Hinterbeine aus – und wären die nicht
so lang gewachsen, dann hätte es nie landen können. Außer vielleicht im Meer, wo es dann natürlich ertrunken wäre.
Currockbilly Ranges, Mittagong, Burragorang - erzählen, dass
es eine Zeit gab, zu der kein einziges Känguru in Australien existierte. Und sie
berichten auch, dass das erste Känguru, getragen von dem stärksten Wind, der
jemals geweht hat, zur Welt kam.
Der Wind war aus den Ebenen gekommen. Er strich um die Macdonnell Gebirgskette,
wirbelte hierhin und dorthin, jagte zurück nach Nordwesten, ungefähr an
Perth und Fremantle vorbei, dann über die Australische Bucht und erstarb dann
irgendwo über der Tasmanischen See.
Bei all diesem Hin- und Herwehen hatte das erste Känguru eine beschwerliche Zeit. Es konnte nicht landen, immer wieder wurde es weiter geblasen oder hoch- und runter geschleudert. Es mühte sich
ab, Halt zu finden und streckte dabei seine Hinterbeine aus – und wären die nicht
so lang gewachsen, dann hätte es nie landen können. Außer vielleicht im Meer, wo es dann natürlich ertrunken wäre.
Der Bär
Frau Popow (in tiefer Trauer, sitzt auf dem Sofa rechts, blickt
unverwandt eine Photographie an).
Luka. Es ist nicht recht, gnädige Frau… Sie richten sich zugrunde. Die Magd und die Köchin sind Beeren suchen gegangen, alles, was atmet, freut sich des Daseins, selbst die Katze versteht sich auf ihr Vergnügen – schleicht im Hof umher und fängt Vögel; bloß Sie hocken den ganzen Tag im Zimmer, gerade wie in einem Kloster und haben so gar keine Freude… Ja, wahrhaftig, wenn man genau nachrechnet, haben Sie ein Jahr lang das Haus nicht verlassen.
Frau Popow. Und ich werde es auch niemals verlassen… Wozu? Mein Leben ist abgeschlossen… Er liegt im Grabe, ich habe mich zwischen diesen vier Mauern begraben… Wir sind beide gestorben.
Luka. Da hat man es! Es ist nicht zum Anhören, wirklich wahr! Nikolai Michailowitsch ist gestorben, so war es Gottes Wille, Gott geb' ihm die ewige Ruh'… Sie haben sich gegrämt, nun ist's genug, es ist Zeit, aufzuhören. Man kann nicht ewig weinen und Trauerkleider tragen. Auch mir ist vor Jahren meine Alte gestorben… Ich habe mich gegrämt, einen Monat lang habe ich geweint, und dann war's genug. Kann man denn ewig Klagelieder singen? Das war ja die Alte auch nicht wert. (Er seufzt.) Sie haben alle Nachbarn vergessen… Sie fahren nicht aus und wollen auch niemand empfangen. Wir leben, verzeihen Sie, wie die Spinnen, das liebe Tageslicht sehen wir nicht. Die Livree ist von den Mäusen zerfressen… Und wenn es noch keine guten Menschen gäbe, aber der ganze Umkreis ist voll von Herrschaften… In Riblow steht das Regiment, Offiziere – einfach Konfekt, man kann sich nicht satt sehen! Und im Lager ist an jedem Freitag Ball, und jeden Tag spielt die Militärmusik… Ach, meine liebe, gnädige Frau! So jung und so schön wie Sie sind, Milch und Blut, wenn Sie doch nur Ihrem Vergnügen leben wollten … die Schönheit ist nicht für immer gegeben! Wenn so zehn Jährchen vorbei sind, dann werden Sie gern paradieren wollen, um die Herren Offiziere daran zu bekommen, aber da wird es zu spät sein.
Luka. Es ist nicht recht, gnädige Frau… Sie richten sich zugrunde. Die Magd und die Köchin sind Beeren suchen gegangen, alles, was atmet, freut sich des Daseins, selbst die Katze versteht sich auf ihr Vergnügen – schleicht im Hof umher und fängt Vögel; bloß Sie hocken den ganzen Tag im Zimmer, gerade wie in einem Kloster und haben so gar keine Freude… Ja, wahrhaftig, wenn man genau nachrechnet, haben Sie ein Jahr lang das Haus nicht verlassen.
Frau Popow. Und ich werde es auch niemals verlassen… Wozu? Mein Leben ist abgeschlossen… Er liegt im Grabe, ich habe mich zwischen diesen vier Mauern begraben… Wir sind beide gestorben.
Luka. Da hat man es! Es ist nicht zum Anhören, wirklich wahr! Nikolai Michailowitsch ist gestorben, so war es Gottes Wille, Gott geb' ihm die ewige Ruh'… Sie haben sich gegrämt, nun ist's genug, es ist Zeit, aufzuhören. Man kann nicht ewig weinen und Trauerkleider tragen. Auch mir ist vor Jahren meine Alte gestorben… Ich habe mich gegrämt, einen Monat lang habe ich geweint, und dann war's genug. Kann man denn ewig Klagelieder singen? Das war ja die Alte auch nicht wert. (Er seufzt.) Sie haben alle Nachbarn vergessen… Sie fahren nicht aus und wollen auch niemand empfangen. Wir leben, verzeihen Sie, wie die Spinnen, das liebe Tageslicht sehen wir nicht. Die Livree ist von den Mäusen zerfressen… Und wenn es noch keine guten Menschen gäbe, aber der ganze Umkreis ist voll von Herrschaften… In Riblow steht das Regiment, Offiziere – einfach Konfekt, man kann sich nicht satt sehen! Und im Lager ist an jedem Freitag Ball, und jeden Tag spielt die Militärmusik… Ach, meine liebe, gnädige Frau! So jung und so schön wie Sie sind, Milch und Blut, wenn Sie doch nur Ihrem Vergnügen leben wollten … die Schönheit ist nicht für immer gegeben! Wenn so zehn Jährchen vorbei sind, dann werden Sie gern paradieren wollen, um die Herren Offiziere daran zu bekommen, aber da wird es zu spät sein.
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