Die Hackeschen Höfe bilden das größte geschlossene Hofareal Deutschlands.
Nach ihrer Sanierung sind sie heute wieder der bunte Treffpunkt für kommerzielles, kulturelles und privates Leben, als der sie vor gut 100 Jahren angelegt wurden.
Geschichte
1672 erging ein kurfürstlicher Erlass, nach dem alle Scheunen für Heu und Stroh vor die Stadtmauer zu verlegen waren. So sollte die Brandgefahr im Stadtgebiet verringert werden. Auf dem bisherigen Ackerbaugebiet vor der Stadtmauer entstand daraufhin die Spandauer Vorstadt mit dem Scheunenviertel.
1750 beauftragte Friedrich der Große seinen Stadtkommandanten Graf von Hacke, einige Freiflächen des Scheunenviertels zu gestalten. Dabei wurde auch der nach dem Grafen benannte Hackesche Markt angelegt.
Vom wirtschaftlichen Aufschwung des 19. Jahrhunderts getragen, siedelten sich dann immer mehr Handelsunternehmen und vor allem Manufakturen im Scheunenviertel an.
Als 1906 die Hackeschen Höfe entstanden, galt Berlin als Metropole der Textilfertigung.
Die Hackeschen Höfe sollte der prosperierenden Industrie Raum bieten, folgte aber auch industriekritischen Gedanken der sogenannten Lebensreform-Bewegung, die ein “Zurück zur Natur” propagierte.
Die Eigentümer und der Architekt Kurt Berndt wollten mit ihrer Anlage ein Beispiel für modernes, gesünderes Wohnen und Arbeiten schaffen. Die Wohnhöfe lagen daher weitab vom Straßenlärm im Blockinneren. Von den angrenzenden Grünanlagen wie dem alten Jüdischen Friedhof und dem Friedhof der evangelischen Sophiengemeinde wurden sie mit Sonnenlicht und Sauerstoff versorgt.
Ungewöhnlich für die damalige Zeit war auch die Ausstattung der Wohnungen. Die rund 80 Wohnungen hatten durchweg eigene Bäder, Innentoiletten und Zentralheizung.
Neu war auch die Idee, den ersten Hof kulturell zu nutzen und entsprechend aufwändig zu gestalten. Diese Kombination von Arbeit, Kultur und Wohnen war bislang einmalig.
Den Eingang zu dem gesamten Komplex bildete ein Geschäftshaus an der Rosenthaler Straße 38. Im ersten Hof folgte ein Festsaaltrakt, dahinter im zweiten und dritten Hof Gebäude mit Fabriketagen und schließlich im abgeschiedenen Innenbereichen die Mietwohnungen.
Künstlerische Gestaltung
Die künstlerische Gestaltung der Hackeschen Höfe ist zweigeteilt.
Die Straßenfassade, zeigt alle Merkmale des wilhelminischen Eklektizismus – eine opulente Mischung verschiedener Stilformen mit neobarocker Dachlandschaft, ägyptischen Obelisken und antikisierenden Skulpturen. Dies entsprach dem damaligen Berliner Geschmack, der stark von den ästhetischen Vorlieben des Kaiserhauses geprägt war.
Die Fassaden der Höfe und die beiden Festsäle wurden vom Architekten August Endell jedoch als eigenständige Schmuckstücke mit Anklängen an Elemente des Jugendstil erschaffen. Diese neue Stilrichtung wurde in Berlin damals jedoch mit Skepsis betrachtet, so dass Endell nur die Innenbereiche der Höfe in dieser Art gestalten konnte.
Im ersten Hof sind zwei unterschiedliche Fassaden zu sehen, die dem Hof die Anmutung eines kleinen, von verschiedenen Häusern gesäumten öffentlichen Platzes verleihen sollen. Farben und Formen der Ostseite sind von maurische Vorbilder abgeleitet, die Brauntöne auf der Westseite zitieren die damals hochmodernen Warenhäusern des Wertheim-Konzerns.
Nutzung
Das Konzept der Gründer ging auf. In den ersten Jahren entstand in den Höfen eine bunte Mischung verschiedenster Betriebe. Von der Bankfiliale bis zur Großhandlung für Futtermittel. Zu einem wichtigen kulturellen Treffpunkt entwickelte sich vor allem die Weinhandlung Neumann mit den beiden von ihr bewirtschafteten Festsälen.
Schon während des Ersten Weltkriegs verließen jedoch viele Firmen aufgrund der wirtschaftlichen Situation die Höfe. Kulturelle und öffentliche Aktivitäten kamen bald völlig zum Erliegen.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Gebäude vom Deutschen-Familien-Kaufhaus genutzt. Danach wurden die Hackeschen Höfe jahrzehntelang vernachlässigt.
Nach der Wende konstituierte sich ein Verein, der Sanierung und Wiederbelebung der Hackeschen Höfe vorantrieb. Die heutige Nutzung orientiert sich stark an der ursprünglichen Idee der Mischnutzung mit Lokalen, kleinen Geschäften, Büros und Wohnflächen.
Die Wohnhöfe werden abends geschlossen und ermöglichen so nächtliche Ruhe.
Seit Abschluss der Sanierung gehören die Hackeschen Höfe zu den bekanntesten Gebäuden Berlins und sind eine vielbesuchte Sehenswürdigkeit.
Nach ihrer Sanierung sind sie heute wieder der bunte Treffpunkt für kommerzielles, kulturelles und privates Leben, als der sie vor gut 100 Jahren angelegt wurden.
Geschichte
1672 erging ein kurfürstlicher Erlass, nach dem alle Scheunen für Heu und Stroh vor die Stadtmauer zu verlegen waren. So sollte die Brandgefahr im Stadtgebiet verringert werden. Auf dem bisherigen Ackerbaugebiet vor der Stadtmauer entstand daraufhin die Spandauer Vorstadt mit dem Scheunenviertel.
1750 beauftragte Friedrich der Große seinen Stadtkommandanten Graf von Hacke, einige Freiflächen des Scheunenviertels zu gestalten. Dabei wurde auch der nach dem Grafen benannte Hackesche Markt angelegt.
Vom wirtschaftlichen Aufschwung des 19. Jahrhunderts getragen, siedelten sich dann immer mehr Handelsunternehmen und vor allem Manufakturen im Scheunenviertel an.
Als 1906 die Hackeschen Höfe entstanden, galt Berlin als Metropole der Textilfertigung.
Die Hackeschen Höfe sollte der prosperierenden Industrie Raum bieten, folgte aber auch industriekritischen Gedanken der sogenannten Lebensreform-Bewegung, die ein “Zurück zur Natur” propagierte.
Die Eigentümer und der Architekt Kurt Berndt wollten mit ihrer Anlage ein Beispiel für modernes, gesünderes Wohnen und Arbeiten schaffen. Die Wohnhöfe lagen daher weitab vom Straßenlärm im Blockinneren. Von den angrenzenden Grünanlagen wie dem alten Jüdischen Friedhof und dem Friedhof der evangelischen Sophiengemeinde wurden sie mit Sonnenlicht und Sauerstoff versorgt.
Ungewöhnlich für die damalige Zeit war auch die Ausstattung der Wohnungen. Die rund 80 Wohnungen hatten durchweg eigene Bäder, Innentoiletten und Zentralheizung.
Neu war auch die Idee, den ersten Hof kulturell zu nutzen und entsprechend aufwändig zu gestalten. Diese Kombination von Arbeit, Kultur und Wohnen war bislang einmalig.
Den Eingang zu dem gesamten Komplex bildete ein Geschäftshaus an der Rosenthaler Straße 38. Im ersten Hof folgte ein Festsaaltrakt, dahinter im zweiten und dritten Hof Gebäude mit Fabriketagen und schließlich im abgeschiedenen Innenbereichen die Mietwohnungen.
Künstlerische Gestaltung
Die künstlerische Gestaltung der Hackeschen Höfe ist zweigeteilt.
Die Straßenfassade, zeigt alle Merkmale des wilhelminischen Eklektizismus – eine opulente Mischung verschiedener Stilformen mit neobarocker Dachlandschaft, ägyptischen Obelisken und antikisierenden Skulpturen. Dies entsprach dem damaligen Berliner Geschmack, der stark von den ästhetischen Vorlieben des Kaiserhauses geprägt war.
Die Fassaden der Höfe und die beiden Festsäle wurden vom Architekten August Endell jedoch als eigenständige Schmuckstücke mit Anklängen an Elemente des Jugendstil erschaffen. Diese neue Stilrichtung wurde in Berlin damals jedoch mit Skepsis betrachtet, so dass Endell nur die Innenbereiche der Höfe in dieser Art gestalten konnte.
Im ersten Hof sind zwei unterschiedliche Fassaden zu sehen, die dem Hof die Anmutung eines kleinen, von verschiedenen Häusern gesäumten öffentlichen Platzes verleihen sollen. Farben und Formen der Ostseite sind von maurische Vorbilder abgeleitet, die Brauntöne auf der Westseite zitieren die damals hochmodernen Warenhäusern des Wertheim-Konzerns.
Nutzung
Das Konzept der Gründer ging auf. In den ersten Jahren entstand in den Höfen eine bunte Mischung verschiedenster Betriebe. Von der Bankfiliale bis zur Großhandlung für Futtermittel. Zu einem wichtigen kulturellen Treffpunkt entwickelte sich vor allem die Weinhandlung Neumann mit den beiden von ihr bewirtschafteten Festsälen.
Schon während des Ersten Weltkriegs verließen jedoch viele Firmen aufgrund der wirtschaftlichen Situation die Höfe. Kulturelle und öffentliche Aktivitäten kamen bald völlig zum Erliegen.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Gebäude vom Deutschen-Familien-Kaufhaus genutzt. Danach wurden die Hackeschen Höfe jahrzehntelang vernachlässigt.
Nach der Wende konstituierte sich ein Verein, der Sanierung und Wiederbelebung der Hackeschen Höfe vorantrieb. Die heutige Nutzung orientiert sich stark an der ursprünglichen Idee der Mischnutzung mit Lokalen, kleinen Geschäften, Büros und Wohnflächen.
Die Wohnhöfe werden abends geschlossen und ermöglichen so nächtliche Ruhe.
Seit Abschluss der Sanierung gehören die Hackeschen Höfe zu den bekanntesten Gebäuden Berlins und sind eine vielbesuchte Sehenswürdigkeit.
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